Der Roman "Die Nacht" schildert das Leben der Bergarbeiterfamilie Knapp und deren Nachbarschaft. Es zeigt die Entwicklung des Protagonisten Fritz Knapp, der mit 14 Jahren – nicht ganz freiwillig – die Lehre als Bergmann auf der Zeche Blumental in Recklinghausen antreten muss. Der Beruf ist in den 1920er Jahren Familienräson und das Buch: "Im Westen nichts Neues" von Remarque ist ein Bestseller. Fritz nimmt die Herausforderung unter Tage an. Der Autor, der in russischer Gefangenschaft Zwangsarbeit in einem Moskauer Bergwerk verrichten musste, versteht es die harte Arbeitswelt unter Tage in ein mildes Licht zu tauchen. Er lässt Fritz die Wirtschaftskrise und die Willkür der Nationalsozialisten erleben, die ihm bei der Musterung mit dem Ergebnis "Kriegsverwendungsfähig" wiederfährt. In den Kriegsjahren reift Fritz zu einem "Ruhrgebietler" heran, einem verlässlichem Kamerad, der mehr auf "Sein" als auf "Schein" gibt.
Günter Sehrbrock, geb. 1925, wuchs in Mecklenbeck auf, studierte Architektur, geriet als Soldat in russische Gefangenschaft und setzte seine Karriere nach dem Krieg in vielfältigen Projekten fort. Als Rentner kehrte er nach Mecklenbeck zurück. Nach der Erblindung widmete er sich dem Schreiben und schuf bis jetzt 20 Bücher. 2019 trat er dem Arbeitskreis blinder und sehbehinderter Autoren bei. Mit "Die Nacht" schrieb er einen authentischen Roman aus dem Milieu der "Ruhrgebietskumpel."